Tun oder nicht tun ? Impulse aus der Bhagavad Gita
- henrysylvie2
- 22. Okt.
- 2 Min. Lesezeit

Soll ich ihr meine Gefühle gestehen oder lieber schweigen? Wage ich den Schritt jetzt oder
warte ich ab? Wann kämpfe ich für mich selbst und wann lasse ich los, um Harmonie zu bewahren?
Genau mit dieser Zwickmühle steht der Prinz und Krieger Arjuna auf dem Schlachtfeld von Kurukshetra konfrontiert. Er soll den Angriffsbefehl geben, doch plötzlich fehlt ihm der Mut: Gegenüber stehen seine Cousinen, Onkel und verehrte Lehrer – Menschen, die zwar von Gier und Ego getrieben sind, die er jedoch nicht töten kann. Der Zweifel lähmt ihn, er sinkt zu Boden. An seiner Seite steht aber Krishna, der ihm die göttliche Unterweisung der "Bhagavad Gita" schenkt. Durch diese Lehre gewinnt Arjuna spirituelle Klarheit, findet seine Kraft zurück, gibt den Startschuss für den 18‑tägigen Krieg und führt schliesslich zum Sieg.
Die Bhagavad Gita ("Gesang der Erhabenen", 200 v.Chr. -200 n.Chr.) gehört zu den zentralen Schriften des Hinduismus und ist jedem Inder als „die Gita“ wohlbekannt. Mahatma Gandhi bezeichnete sie als das „spirituelle Wörterbuch“ seines Lebens und Goethe, Schopenhauer, Steiner, Einstein zwischen anderen entnahmen viele ihrer Gedanken der Bhagavad Gita.
Das Buch, das mich in meinem ganzen Leben am meisten erleuchtet hat. ~ Johann Wolfang von Goethe
Die Bhagavad Gita bleibt heute bedeutsam, weil sie das zeitlose Bild des inneren Krieges verwendet: den Kampf zwischen dem wahren Selbst (Essenz, Seele, Berufung) und dem Ego, das von Prägungen und gesellschaftlichen Erwartungen bestimmt wird. Dabei gibt es jene Mitspieler, die sich im Recht und voneinander bestätigt fühlen. Und es gibt jene wie Arjuna, die innehalten, um auf eine Stimme tief in ihrem Inneren zu lauschen und daran wachsen.
Damit bietet die Gita jedem Menschen einen praktischen Leitfaden: Durch Selbstreflexion und die Ausrichtung auf das höhere Selbst gewinnt man innere Klarheit, moralische Orientierung und spirituelle Tiefe. Man kann zugleich die täglichen Herausforderungen gelassener meistern, was zu einem ausgeglicheneren, erfüllteren Leben führt.
Was hat das mit unserem Yoga‑Praxis zu tun?
Ich habe mir vorgenommen, im kommenden Quartal ein paar Tropfen dieses riesigen spirituellen Wissens in die Yogapraxis einfliessen zu lassen, mit 4 Hauptthemen von der Gita, die uns bis Weihnachten begleiten werden:
1-Der innere Schlacht
2- Dharma: den eigenen Weg folgen
3- Handeln ohne Anhaftung & innere Weisheit
4- Bhakti Yoga: Hingabe & Dankbarkeit
Für jedes Thema werde ich gezielt passende Asanas, Flow‑Sequenzen, Meditationen und Atemübungen auswählen, die die jeweilige Qualität stärken und hervorheben. Sie werden uns dabei unterstützen, körperliche und innere Kraft zu entwickeln, sodass wir die Herbstzeit bewusst mit Freude in Richtung Stille und Vertrauen gehen können.
Ich freue mich sehr, mit euch auf diese neue Entdeckungsreise zu gehen!




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